EAP – mehr als ein Sorgentelefon
Eine hohe Anzahl von Krankmeldungen und Fehlzeiten belasten Unternehmen und haben einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg.
Besonders aufhorchen lässt der extreme Anstieg der psychischen Erkrankungen. Psychisch bedingte Fehlzeiten erreichten im Jahr 2021 einen neuen Höchststand. Rund 276 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Versicherte aufgrund psychischer Erkrankungen zählt der DAK-Psychreport 2022.1 Damit hat die Fehltagestatistik der Krankenkasse im Corona-Jahr einen neuen Höchststand erreicht.
Sich um die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu kümmern, gewinnt deshalb immer mehr an Wichtigkeit, denn nur gesunde Mitarbeitende können sich für ihre Arbeit engagieren, und davon hängt schließlich der Erfolg des Unternehmens ab.
Wie kann EAP (Employee Assistance Programs) dazu beitragen, die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu verbessern?
Es gibt viele „innere“ und „äußere“ Ursachen, die die Leistungsbereitschaft und den Krankenstand beeinflussen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Belastungen einen privaten oder beruflichen Ursprung haben. Eine private Trennungssituation kann sich ebenso lähmend und gesundheitsschädigend auswirken wie die Angst vor einer neuen beruflichen Herausforderung oder auch Überforderung.
Mit einem externen EAP ermöglichen Unternehmen Ihren Mitarbeitenden uneingeschränkten Zugang zu einem interprofessionellen Expert:innenteam, bestehend aus Psycholog:innen, Jurist:innen, Sozialarbeiter:innen, Ärzten und Ärztinnen und Pflegeberater:innen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit an 365 Tagen im Jahr wird hier eine telefonische Erreichbarkeit garantiert. Aber auch Face-2-Face-Gespräche werden oft angeboten. Auch eine längerfristige Begleitung einer betroffenen Person ist möglich.
Besonders im Hinblick auf die aktuellen Schwierigkeiten bei der Terminvereinbarung in den psychologischen Praxen wird mit der Einführung von EAP eine Möglichkeit geschaffen, Entlastung bei Themen der psychischen Gesundheit zu schaffen.
EAP-Expert:innen unterstützen bei Herausforderungen im beruflichen und auch privaten Kontext, sie zeigen betroffenen Personen neue Lösungswege auf und beraten zu den unterschiedlichsten Themen. EAP ist weitaus mehr als nur ein Sorgentelefon. Ein EAP steigert das Wohlbefinden und verhilft zu einer stabilen und verbesserten Leistungsfähigkeit.
Ein EAP kann auch präventiv durch Veranstaltungen oder digitale Vorträge aufklären und informieren. Arbeitsfähigkeitscoachings sollten das Portfolio eines EAP-Anbieters abrunden.
Stärken Sie Ihre Führungskräfte!
Wussten Sie, dass gut ein Drittel aller Führungskräfte sich bereits 2018 von einem Burnout bedroht sahen? (Hernstein Report 2018)
Die Erwartungen an die Führungskräfte sind hoch. Ihre Aufgabe ist es, starke Teams mit hoher Arbeitsmoral zu formen und ein hohes Maß an Loyalität, Engagement und Effektivität bei den Mitarbeitenden zu erreichen.
Relevante Themen, wie z. B. Kommunikation, Veränderungsprozesse, Konfliktmanagement, Krisen u. v. m., fordern Energien und mentalen Fähigkeiten, wie Konzentration, geistige Flexibilität und Kreativität. Herausforderungen, wie z. B. Remote Leadership, mit denen wir während der Pandemie in nicht gekanntem Maße konfrontiert waren, mussten plötzlich bewältigt werden. In solchen Situationen ist es von unschätzbarem Wert, einen Partner zu haben, der von außen die Situation betrachtet, Erwartungshaltungen, Ansprüche und Zielsetzungen analysiert und mit Handlungsempfehlungen die Führungskraft unterstützt.
Mit EAP wird den Führungskräften ein wertvolles Tool für die Gesundheit der Mitarbeitenden, aber auch für die persönliche Gesundheit, an die Hand gegeben.
So viele Vorteile!
Mit einem EAP fördern Unternehmen die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden. Die Mitarbeitenden fühlen sich unterstützt, bringen höhere Leistungen und sind seltener krank. Dazu ist ein EAP ein erheblicher Vorteil in der Personalgewinnung – denn ein Arbeitgeber, der sich auch um die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden kümmert, schafft vertrauen am Arbeitsmarkt. EAP ist somit ein bedeutender Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements und weit mehr als nur ein Sorgentelefon.
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Autorin: Christine Schrag, Gesundheitsmanagerin
