Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstwert. Was ist was?
Beim Selbstvertrauen geht es um das Vertrauen in unsere Fähigkeiten und das eigene Handeln.
Das Selbstbewusstsein ist die Fähigkeit, uns selber wahrzunehmen. Hiermit verknüpft sind Begriffe wie Selbsterkenntnis und Reflexion der eigenen Handlungen.
Beim Selbstwert geht es um das Wissen und Erleben, dass wir wertvoll sind, unabhängig von erbrachten Leistungen. Und zwar genau so, wie wir momentan sind und an welchem Punkt im Leben wir auch immer stehen mögen. Wichtig ist die Selbstakzeptanz: Uns selbst so zu akzeptieren, wie wir sind.
Wie und wo entsteht der Selbstwert?
Es beginnt bereits in der Kindheit. Kinder, die um ihrer selbst willen geliebt werden, können eher einen guten Selbstwert entwickeln. Wenn Kinder erfahren, dass sie durch ihr Handeln etwas bewirken können und auf ihre Gefühle eine adäquate Reaktion erfolgt, erleben sie Selbstwirksamkeit und können besser ein gutes Bild von sich aufbauen. Kinder, die etwa Anerkennung nur bei erbrachter Leistung oder erwünschtem Verhalten bekommen, machen später ihren Selbstwert häufig an der äußeren Umgebung fest.
Wodurch können wir unseren Selbstwert steigern?
Wenn man nicht die optimalen Bedingungen für eine gute Selbstwertentwicklung hatte, kann man dennoch an seinem Selbstwert arbeiten und diesen steigern. Hierbei sind Selbstannahme und Selbstakzeptanz wichtige Pfeiler des Selbstwerts. Daraus resultiert die Überzeugung, dass wir mit all unseren Schwächen es wert sind, geliebt zu werden. Der Selbstwert wird nicht von anderen Menschen bestimmt, sondern allein durch die eigene Bewertung, unabhängig von äußeren Faktoren.
Wir können unseren Selbstwert über unser Verhalten stärken, indem wir uns etwas Gutes tun. Dabei ist die wichtige Botschaft: Ich bin es wert, dass ich mir für mich Zeit nehme! Und zwar ohne im Vorfeld etwas Bestimmtes geleistet haben zu müssen!
Weiterhin kann unser Selbstwert über unsere Gedanken genährt werden. Zunächst einmal sollten wir Gedankenmuster entlarven, die sich negativ auf unsere Selbstbewertung auswirken. Es handelt sich hierbei oft um Glaubenssätze im Sinne von selbst auferlegten Gesetzmäßigkeiten, wie wir zu sein haben.
Dabei geht es darum, unseren inneren Kritiker – also negative Ansichten und Grundannahmen über uns selbst – zu erkennen und zu hinterfragen. Das Ziel ist, einen fairen und realistischen Blick auf uns selbst zu erlangen.
Eine wohlwollende Grundhaltung dient ebenso der Stärkung unseres Selbstwerts. Legen Sie hierzu den Fokus auf Gelungenes, auf die positiven Aspekte in Ihrem Leben!
Wie wichtig ist ein gutes Selbstwertgefühl am Arbeitsplatz?
Man kann sich einen guten Selbstwert vorstellen als innere Widerstandskraft. Dies nennt man auch Resilienz. Ein guter Selbstwert schützt davor, uns schnell entmutigen zu lassen. Man vertraut auf die eigenen Bewältigungsstrategien, insbesondere in Krisen.
Die Wertschätzung der eigenen Person trägt maßgeblich dazu bei, wie wir nach außen hin auftreten und wirken. Vor allem im Job kommen Menschlichkeit und Wertschätzung der individuellen Person oft zu kurz, es geht primär um den Leistungsaspekt.
Wer seinen Selbstwert hoch einschätzt, nimmt nichts so schnell persönlich. Man bewertet sich als Mensch gut, kann zu seinen Schwächen und Fehlern stehen und seine Stärken gekonnt einsetzen.
Menschen mit einem starken Selbstwertgefühl setzen auch mal eine Grenze. Ein Mensch, der sich aufgrund seines guten Selbstwertes als wertvoll erlebt, möchte entsprechend behandelt werden. Das betrifft den Umgangston am Arbeitsplatz und ebenso das Aufgabengebiet im Job und kann präventiv gegen Burnout wirken.
Also: Die wichtigste Beziehung in Ihrem Leben ist die zu Ihnen selbst!
Ganz wichtig für einen guten Selbstwert sind Selbstliebe und Selbstfürsorge. Suchen Sie die Anerkennung nicht ausschließlich im Außen, seien sie liebevoll zu sich selbst! Sprechen Sie wohlwollend mit sich, haben Sie Mitgefühl sich selbst gegenüber und ermutigen Sie sich selber, so wie es nahestehender Mensch tun würde.
Die wichtigste Beziehung in Ihrem Leben ist die zu Ihnen selbst!